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Rückblick auf 20jähriges Jubiläum des Maßregelvollzuges

20 Jahre Maßregelvollzug am Sächsischen Krankenhaus Rodewisch gaben am 27.05.2016 Anlass zurückzuschauen und die bisherige Zeit zu reflektieren sowie zukünftige Herausforderungen in den Blick zu nehmen.

Bereits 1992 gab es die ersten Bestrebungen, in Rodewisch einen Maßregelvollzug, in dem straffällig gewordene psychisch kranke Menschen untergebracht sind, zu etablieren. Zu Beginn bestanden seitens der Bevölkerung unterschiedliche Ängste und Vorbehalte. Diese konnten und können auch nach wie vor nur durch Kommunikation und Transparenz abgebaut werden, wie es Bürgermeisterin Frau Kerstin Schöniger in ihrem Grußwort auf den Punkt brachte. Ab 1996 konnte die fachgerechte Unterbringung und Behandlung der Patienten in einem umfangreich sanierten Gebäude des Krankenhauses erfolgen.

Ab diesem Zeitpunkt machte die Forensische Klinik große Entwicklungsschritte. Das Personal wurde in zahlreichen Weiterbildungen geschult, eine intensive Öffentlichkeitsarbeit half dabei, weitere Vorbehalte abzubauen, und auch baulich orientierte man sich immer an modernen Systemen. Im Mai 2004 konnte schließlich ein moderner Neu- und Erweiterungsbau bezogen werden, der nun auch die Möglichkeit und den Raum für die Weiterentwicklung vorhandener und die Implementierung neuer Therapieangebote bot. Exemplarisch zu nennen sind die modernen und großzügigen Ergotherapiewerkstätten, die Turnhalle und der Außenbereich der Klinik mit Möglichkeiten für sportliche Betätigung, die Gartengestaltung und der Aufbau einer Tiergestützten Therapie.

Nach den Beiträgen zur historischen sowie der aktuellen Entwicklung vom ehemaligen Chefarzt, Herrn Dr. med. Buschbeck, sowie der jetzigen Chefärztin, Frau Dipl.-Med. Beyerlein, reflektierte Frau Dr. Ass. jur. Six die medizinische und juristische Position und gab wichtige Impulse für die kommenden Herausforderungen.

Nach der Mittagspause kamen ein Ergotherapeut, zwei Psychologinnen und zwei Pfleger der Klinik zu Wort und berichteten über verschiedene Inhalte ihrer Arbeit mit Beiträgen zur Bezugspflege, Tiergestützten Therapie, offen geführten forensischen Station, zu Behandlungszeiten und Behandlungsverläufen sowie zur Behandlung intelligenzgeminderter Straftäter im Maßregelvollzug. Besonders eindrucksvoll wurde gezeigt, wie unterschiedlich eine Behandlung bei gleicher Diagnose verlaufen kann und warum von einer Pauschalisierung dringend abzuraten ist.

Rückblickend lässt sich festhalten, dass die Klinik für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie am Sächsischen Krankenhaus Rodewisch eine beachtliche Entwicklung durchgemacht hat und zurecht stolz auf die geleistete Arbeit sein kann.

06.06.2016

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