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Suchtfachbereich feiert 25jähriges Jubiläum

Im Sächsischen Krankenhaus Rodewisch fand heute anlässlich des 25jährigen Jubiläums des Suchtfachbereiches ein Symposium statt. Am 3. April 1992 wurden die Rehabilitationseinrichtung im Haus B5 und die Akutbehandlung B6, damals noch im Stationsgebäude A20, eröffnet. Die Suchtbehandlung an sich hatte jedoch schon eine viel längere Tradition. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts und damit fast seit Gründung des Krankenhauses 1893 wurden hier vor allem alkoholabhängige Menschen behandelt. Doch erst 1992 wurden die beiden Bereiche Entgiftung/Akutbehandlung und Rehabilitation voneinander getrennt. In verschiedenen Grußworten wurden die Erfolge der Abteilungen gewürdigt. Dr. Ulf Kampczyk von der Deutschen Rentenversicherung Mitteldeutschland bedankte sich für die 25jährige gute Zusammenarbeit. Das Sächsische Krankenhaus Rodewisch habe damit einen gelungenen Beitrag zur Suchtrehabilitation in Mitteldeutschland geleistet. Im Jahr 2015 war bei 89 von 94 Patienten die Reha über die DRV erfolgreich. "Die Rodewischer Ergebnisse sind dabei sehr sehr gut", so Dr. Kampczyk.

In anschließenden Vorträgen u.a. zu Geschichte und Zukunft der Suchtbehandlung konnten sich die geladenen Gäste - niedergelassene Ärzte, Klinikangestellte sowie Mitarbeiter von Suchtberatungsstellen - einen aktuellen Überblick verschaffen. In seinem Vortrag zur Geschichte erwähnte Psychologe Jörg Domurath, dass sich die Anforderungen im Rahmen der Behandlung von Suchtkranken gerade in den letzten Jahren sehr gewandelt haben. "Wir haben aktuell zwei Trends. Einerseits bestimmt die Droge Crystal die Therapielandschaft nachhaltig und ca. ein Drittel der Suchtaufnahmepatienten wird immer jünger. Diese Entwicklung können auch die Kolleginnen und Kollegen der Suchtberatungsstellen bestätigen. Andererseits haben wir eine Zunahme des Alkoholmissbrauchs im Alter. Wichtig ist in jedem Fall die therapeutische Konstanz, was uns glücklicherweise gut gelingt. Suchtaufnahme und Rehabilitation arbeiten gut mit nachbetreuenden Stellen zusammen, seien es Tagesklinik, Ambulanzen oder Suchtberatungsstellen."

Grundanliegen des Tages ist jedoch vor allem der kollegiale Austausch über die verschiedenen Glieder der Behandlungskette hinweg und die weitere Vernetzung. Daher war auch im Anschluss die Besichtigung der beiden Suchtbereiche möglich.

mr

16.11.2017

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