Typisierungsaktion gegen Leukämie

17. Januar 2017
Typisierungsaktion für den Verein für Knochenmark- und Stammzellspenden e.V.

Quelle: VKS e.V.

Gemeinsam mit einer unserer Krankenschwestern, die sich ehrenamtlich für den Verein für Knochenmark und Stammzellspende e.V. engagiert, organisiert das Sächsische Krankenhaus Rodewisch eine Typisierungsaktion am 17.1.2017 in der Zeit von 10.00-17.00 Uhr im Nebenraum der Cafeteria, Gebäude B21, bei der man sich mittels Wangenabstrich registrieren lassen kann. Dabei richtet sich die Aktion nicht nur an unsere Mitarbeiter, sondern auch an Anwohner und Patienten. 

Blutkrebs, auch Leukämie genannt, ist eine bösartige Erkrankung der Blutzellen und führt unbehandelt fast immer zum Tod. In Deutschland erkranken jährlich ca. 12.000 Menschen an Leukämie. Meist besteht die einzige Chance auf Heilung in der Transplantation von Stammzellen eines gesunden Spenders, dessen Gewebemerkmale mit denen des Patienten identisch sind. Nur in weniger als 25 % kann man im Familienkreis einen geeigneten Spender finden. Für alle anderen... Patienten muss ein Spender außerhalb der Familie gesucht werden. Durch die Vernetzung der Spenderzentralen auf der ganzen Welt kann heute für 9 von 10 Betroffenen ein nicht verwandter Spender gefunden werden. Je mehr Spender für die Suche zur Verfügung stehen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Stammzellspender zu finden. Dabei können viele von uns helfen. 

Wie verläuft eine Typisierung? Die Typisierung dauert keine drei Minuten. Zuerst wird ein Fragebogen ausgefüllt, im Anschluss erfolgt ein Abstrich mittels Wattestäbchen von der Wangenschleimhaut. Aus diesem Abstrich erfolgt dann später die Erstellung eines Zellprofils, das in einer internationalen Datenbank gespeichert wird. Über welchen Verein oder welche Firma man sich registrieren lässt, spielt keine Rolle – alle Kliniken greifen auf das gleiche Register zu.

Prinzipiell kann jeder Blutstammzellen spenden, der zwischen 18 und 55 Jahre alt ist, mindestens 50 kg wiegt, in guter körperlicher Verfassung und gesund ist. Ein paar Ausschlusskriterien gibt es jedoch: Patienten mit chronischen Erkrankungen dürfen beispielsweise nicht spenden oder Personen, die z.B. an Blutgerinnungsstörungen, schwerem Asthma, einer Herzerkrankung oder rheumatoider Arthritis leiden. Ebenso schließen bestimmte neurologische bzw. psychische Erkrankungen wie Epilepsie, Schizophrenie, Psychosen oder auch das Vorliegen einer Suchterkrankung eine Spende aus. Weitere Informationen gibt es auf diversen Internetseiten.

Quelle: Denise/pixelio.de

Wie läuft eine Spende ab? Sollte man als passender Spender für einen Leukämiepatienten infrage kommen, dann erfolgt zunächst eine Blutabnahme, um die Werte mit dem Patienten genauer zu vergleichen. Erst wenn die Übereinstimmung der Gewebemerkmale bestätigt wird und der potentielle Spender auch körperlich gesund ist, dann erfolgt die weitere Vorbereitung. In ca. 80 Prozent der Fälle erfolgt eine Entnahme der Stammzellen über die Blutbahn, ähnlich wie bei einer Blutspende. Dazu wird als erster Schritt über vier Tage ein Medikament gegeben, das die Stammzellproduktion ankurbelt und somit mehr Zellen produziert werden als man selbst benötigt. Als Nebenwirkungen können an den letzten Tagen der Medikamentengabe grippeähnliche Symptome, wie z.B. Gliederschmerzen, auftreten. Dann erfolgt die eigentliche Spende im Krankenhaus. Ungefähr vier Stunden dauert diese. In ca. 20 Prozent erfolgt eine Knochenmarkspende mittels Punktion aus dem Beckenkamm. Eine Registrierung beinhaltet nicht automatisch ein Einverständnis zu dieser Operation (!). Aber selbst hier kann der Spender schon im Normalfall die Klinik nach der Entnahme verlassen. Unmittelbar nach der Spende werden die Stammzellen bzw. das Knochenmark zum Patienten gebracht und wie eine Blutkonserve verabreicht. Zuvor wurde dessen Knochenmark mit Bestrahlung und Chemotherapie zerstört. Schon nach einigen Wochen sind die gesunden Stammzellen im Blut nachweisbar.

Alle 15 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Leukämie. Rund 70 Prozent aller Patienten kann schon geholfen werden. Vielleicht kann auch Ihre Spende dazu beitragen.

Ansprechpartnerin:
Maria Rank
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 03744-366 1108
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