Demenz

Eine Demenz ist mehr als eine reine Gedächtnisstörung. In der Medizin bezeichnet man hiermit eine anhaltende und fortschreitende Einschränkung in mehreren geistigen Funktionsbereichen, z.B. bezüglich des Gedächtnisses, der Sprache oder des logischen Denkens. Diese muss eine Minderung im Vergleich zur früheren Leistungsfähigkeit darstellen und zu Beeinträchtigungen in der Bewältigung des beruflichen und/oder häuslichen Alltags führen.

Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache einer Demenz. Weitere Krankheiten, die eine Demenz hervorrufen können, sind beispielsweise:

  • Hirnabbau des Stirn- und Schläfenlappens (frontotemporale Demenz)
  • Gefäßerkrankungen, die zu Durchblutungsstörungen im Gehirn führen (vaskuläre Demenz)
  • Parkinson-Krankheit und Lewy-Körper-Krankheit

Diagnose und Therapie

Beeinträchtigungen des Denkens können viele Ursachen haben. Einige sind zum Teil gut behandelbar. Deswegen ist eine gründliche neurologische Untersuchung nötig.

Sollte die Ursache im Fall einer Demenz nicht behandelbar sein, ist es trotz allem wichtig, die zugrundeliegende Krankheit und ihren gegenwärtigen Schweregrad zu kennen. Hiernach richtet sich die Behandlung. Auch ist eine Diagnosestellung Voraussetzung dafür, dass sowohl der Patient als auch seine Angehörigen Vorsorge für die Zukunft treffen können.

Die Diagnose einer Demenz kann erst nach umfassenden Untersuchungen gestellt werden. Hierzu zählen:

  • ärztliches Gespräch zur genauen Erhebung der Krankengeschichte, Vorerkrankungen sowie die Erhebung der Fremdanamnese durch Angehörige
  • bildgebende Verfahren (Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) zur Darstellung der Struktur des Gehirns
  • Laboruntersuchungen zum Ausschluss internistischer Erkrankungen, in einigen Fällen Untersuchung des Nervenwassers (Liquorpunktion)
  • neuropsychologische Untersuchung: Überprüfung mit geeigneten Untersuchungsverfahren, inwieweit Beeinträchtigungen von Gedächtnis, Konzentration, Sprache, Orientierung vorliegen und wie diese zu bewerten sind

Eine Heilung der Demenz ist nach dem heutigen wissenschaftlichen Stand nicht möglich. Die Therapie richtet sich nach dem individuellen Verlauf und wird vom behandelnden Arzt je nach Ursache und Stadium der Demenz festgelegt.

Die Behandlung kann folgende Bausteine beinhalten:

  • Medikamente

Durch sogenannte Antidementiva soll das Fortschreiten der Erkrankung gebremst werden. Je früher diese eingesetzt werden, desto früher kann der verzögernde Effekt zur Wirkung kommen. Sollten Symptome wie Unruhe, Traurigkeit, Sinnestäuschungen, Schlafstörungen oder Aggressivität auftreten, können auch diese gezielt medikamentös behandelt werden. Regelmäßige ärztliche Kontakte sind wichtig, um die Wirksamkeit der eingesetzten Medikamente kritisch zu beurteilen und diese gegebenenfalls zu verändern.

  • nicht-medikamentöse Behandlung

Körperliche (z.B. durch regelmäßige Spaziergänge) und geistige Aktivierung (z.B. Training praktischer Fähigkeiten wie Haushaltstätigkeiten oder Erlernen von Gedächtnisstrategien) können die Leistungsfähigkeit und das Befinden von Patienten verbessern. Jedoch ist es wichtig, den Kranken hierbei nicht zu überfordern.

Betreuende bzw. pflegende Angehörige sind auch von der Krankheit mitbetroffen. Möglichkeiten der Entlastung bieten z.B. Angehörigengruppen, ambulante Pflegedienste, Tagesoder Pflegeeinrichtungen. 

Warum zu uns?

Um sicher die Diagnose einer Demenz stellen zu können, ist es wesentlich, sich nicht nur auf sogenannte Schnelltests oder Screeningverfahren zu verlassen. Insbesondere in einer frühen Krankheitsphase kann es hierdurch zu Fehleinschätzungen kommen.

Wir bieten eine individuelle multiprofessionelle Diagnostik, in die auch die Angehörigen einbezogen werden. Je früher die eigene Situation erkannt wird, desto mehr Zeit bleibt für die Behandlung und die Hilfestellung für Angehörige.

Des Weiteren können wir eine umfangreiche neurologische Ursachensuche der Demenz durchführen. Einen besonderen Stellenwert in unserer Arbeit hat auch die Aufklärung und Unterstützung von Angehörigen Betroffener.

Wohin?

Für eine Aufnahme in unserer Neurologischen Klinik benötigen Sie einen Einweisungsschein Ihres Haus- oder Facharztes. Eine Terminvereinbarung übernimmt in der Regel Ihr einweisender Arzt. Die Ansprechpartnerin in unserem Haus dafür ist:

Frau Franziska Wolf
Sekretariat Neurologische Klinik
Tel.: 03744/366-8382
Fax; 03744/366-8391
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